No-Fun-Freitag

Bevor ich zu meinem eigentlichen Thema komme, möchte ich kurz erzählen, dass die Ostervorbereitungszeit schon begonnen hat. Im Supermarkt sah ich gestern schon hart gekochte, bunt bemalte Eier. Aber nicht im Regal verderbend! Nein! Hinter meiner Ware auf dem Kassenfließband legte der nachfolgende Kunde einen Sechserpack ebensolcher Eier ab! Auch wenn sie sich „Brotzeiteier“ nannten, ist es jetzt, ANFANG JANUAR! noch etwas früh bunte Eier. Oder etwa nicht? Nicht?!?

Als wäre das noch nicht schlimm genug, startet heute abend die dritte gottverdammte Staffel des sogenannten „Dschungelcamps„. Dabei sind unter anderem Michaela Schaffrath, „Schauspielerin“, Bata Illic und DJ Tommek! Also falls Ihnen noch nicht genug Dinge auf die Eier gehen, einschalten! Danach dann direkt zu Sat.1 schalten. Oder währenddessen. Was weiß denn ich. Oder eben nicht. Wasser marsch!

Also:

Seit Kaya Yanar und Anke Engelke dem Freitag auf Sat.1 die Vorsilbe „Fun-“ gaben… naja nicht sie selbst, aber als sie Sendungen an dem Abend hatten, gaben die Verantwortlichen Marketingfritzen der ganzen Angelegenheit eben der Chose das Label.. seit dem türmt sich allfreitäglich Comedyformat auf Comedyformat. Jedes Ende so fern, keines in Sicht. Als wären Sechserpack, Die dreisten Drei, Zack, Weibsbilder (weiß nicht, ob das alles wirklich bei Sat.1 läuft) und was es nicht noch alles gibt, nicht genug, startet am vergangen Freitag drei neue. DREI NEUE.

3 ein Viertel machte den Anfang. Markus Maria Profittlich, Überbleibsel noch aus Sat.1-Wochenshow-Zeiten, verkörpert, gemeinsam mit seinem Mitspieler aus „Mensch, Markus!“, Roland Riebeling, sowie einem dritten, dessen Name mir nicht entfallen ist, sondern nie auch nur in meinem Gedächtnis war, ein ganzes fiktives Ruhrpott-Viertel (daher der Titel, gemeint ist nicht, dass Profittlich 1,75 Mensch ist und die anderen beiden je 1,0) Unter den Figuren: Klischee-Theater-Mann (oder was man sich so darunter vorstellt), drei Schwestern, die im gleichen Supermarkt arbeiten, ein Kleinkrimineller mit Piepsstimme, korrupter „DDU“-Bürgermeister nebst Sohn/politischen Zögling ach… und weiß nicht noch was alles.
Jede Menge Haarteile, Grimassen, Konservenlacher und gestellte Outtakes im Abspann. Irgendwie das übliche. Das Konzept ist im Grunde nicht schlecht, doch wirklich gut ist unterm Strich was anderes.

Das iTeam geht danach an den Start– prominentes Zugpferd: Sky du Mont, die arme Sau. Durfte unter der Regie des kurz darauf verstorbenen Stanley Kubrick mit Nicole Kidman tanzen ist aber einzig und allein bekannt durch seinen Auftritt als reitender Bösewicht „Santa Maria“ (bin ich der einzige, dem dieser Name Schmerzen bereitet?) in Herbigs Schuh des Manitu. Und jetzt ist er der Chef einer Firma, der seiner IT-Abteilung eine Vorgesetzte vorsetzt, die– was er aber nicht weiß, keine Ahnung von Computerkram hat. Die Sendung ist eine 1-zu-1-Adaption der Britischen Show The IT Crowd — bis hin zum Äußeren der Figuren, wenn auch nur im Einzelfall.
Im wesentlichen werden hier Klischees über Computernerds abgefeiert. Naja. Wer’s braucht.

Ebenso neu und erfrischend ist auch die letzte „Neuheit“, Two Funny. Einfach Sketchshow, mit einem gemischten Darstellerpärchen. Extrem gewöhnlich, bis hin zur Popmusik im Vorspann, in den Überleitungen und während der Sketche. Definitiv das schwächste der drei Formate.

Noch mehr Witzischkeit am Samstagabend in den Sketchnews. Meine Vermutung: das wird ebenso schlimm wie der Name schon ist. Sieht so aus, als bliebe es dabei; wer was zu lachen haben will, sollte den Fernseher lieber auslassen.