Wunderbare, ruhmreiche Aale

Die EELS veröffentlichen nächste Woche, am 5. Februar, ihr zehntes Studioalbum. Vorab gab es schon einzelne Tracks, welche mir auf Anhieb gefielen.

Das Album, welches die Plattenfirma jetzt auf der Pre-Release-Marketing-Zielgeraden als Stream zum Reinhören anbietet, halte ich auch insgesamt für überaus gelungen. So ging es mir bei den EELS wohl nicht mehr seit „Hombre Lobo“ (2009) oder gar „Shootenanny!“ (2003) – vielleicht gefällt mir das Album auch, gerade weil es mich an „Shootenanny!“ erinnert, welches immer noch eines meiner Lieblingsalben ist.

Nicht dass mir die letzten Alben nicht gefallen hätten, aber das Doppelalbum „Blinking Lights“ litt ein wenig darunter, überladen zu sein und die Trilogie, welche mit „Hombre Lobo“ begann, bot jede Menge einzelne Höhepunkte, viele Songs gingen aber ziemlich an mir vorbei.

Ich folge den EELS, die mit „E“ streng genommen nur ein festes Mitglied haben, seit ihrem Debütalbum „Beautiful Freak“ von 1996, als ich sie in einer Rockpalast-Sendung des WDR sah. Am gleichen Abend spielten noch 16 Horsepower, L7, die Fun Lovin Criminals und die Black Crowes. Die EELS kamen nicht allzu gut an (das einzige Stück, das es von dem Abend auf YouTube gibt, ist das Prince-Cover „If I was your Girlfriend“). Der englische Moderator Alan Bangs besaß im anschließenden Interview die Frechheit, zu fragen „How come you guys don’t rock?“ — Andererseits war die Band auch ziemlich albern. Die Aussage „Butch drums“ ist mir bis heute in Erinnerung geblieben, obwohl Butch (alias Jonathan Norton) mittlerweile längst seit Geld damit verdient, u.a. für Tracy Chapman Schlagzeug zu spielen und nicht mehr bei den EELS.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kenne die Band länger als mein halbes, bisheriges Leben. Ihre Alben und vor allem Ihre Konzerte haben mir ungeheuer viel Freude bereitet. Jede Live-Show – ich habe die Band seit 2000 sechsmal gesehen – war ebenso abwechslungsreich wie überzeugend. Daher sei an dieser Stelle auch mal auf das Live-Album „With Strings. Live at Town Hall“, welches auch als DVD existiert, hingewiesen. Bei dieser Tour spielte die Band mit einem Streichquartett.